Tindari liegt auf dem Nebrodi Gebirge, am Thyrrenischen Meer in der Gemeinde Patti,Provinz von Messina.
Tyndaris wurde im Jahr 396 v. Chr. von Dionysios I. von Syrakus gegründet. In der Antike war Tindari Bischofssitz, darauf geht das heutige Titularbistum Tyndaris zurück.
Die Stadt wurde 836 von den Arabern zerstört.1094 entstand die heutige Siedlung. Während der Sizilianischen Vesper 1282 wurde die Stadt zerstört.Sie wurde wieder aufgebaut und erneut von Piraten zerstört.
Antikes Tyndaris
Die Reste des antiken Tyndaris sind relativ gut erhalten. Der schachbrettartige Stadtbau, typisch für die Städte des alten Roms, ist am Wohnblock gut erkennbar. Dieser Fund zwischen zwei antiken Decumanen und der viereckigen Stadtmauer ist wirklich beeindruckend.
Noch erstaunlicher ist das griechische Theater. Errichtet am Ende des 4 Jhr. und restauriert zur römischen Zeit ist dieses Theater ein Meisterwerk der Akustik! Seit über 60 Jahren ist das Theater Gastgeber von Musik-,Tanz- und Theater festivals. Angelehnt am Vorgebirge, blickt es Richtung Meer und hat einen Durchmesser von über 60 Metern.
Wahlfahrtskirche der schwarzen Madonna
In der in den 1950 er Jahren erbauten römisch-katholischen Wahlfahrtskirche wird die Schwarze Madonna von Tindari verehrt. Der Legende nach wurde das Bildnis in einer Kiste angeschwemmt. Das Gnadenbild trägt die Inschrift NIGRA SUM SED FORMOSA (Ich bin schwarz, aber schön)
Die Wahlfahrtskirche wurde um eine kleinere und ältere Kirche herumgebaut.
Mare secco / Naturschutzgebiet Marinello
Am Fusse des Vorgebirges der Kirche, finden wir die Laguna von Marinello (mare secco), geformt von einer Landzunge von aussergewöhnlicher Schönheit. Dieses Naturreservat ist von Interesse aufgrund seines Gewässers, dass zum Teil süss und zum Teil salzig ist.
Als volkstümliche Erklärung für diese Naturerscheinung des mare secco, erzählt man sich folgende Legende:
Ein kleines Kind stürzte vom Berg in die Fluten. Die Mutter, eine Pilgerin, betete in ihrer Not zur heiligen Mutter Gottes. Daraufhin erhob sich aus dem Meer eine Hand und das Kind war gerettet.
Die Lagunen sind spektakulär. Sie sind von Sandzungen gefangen. Die Anzahl der Seen variiert je nach Jahreszeit und der Höhe der Flut. Sie sind zu Fuss vom Dorf Marinello erreichbar.
Zusammen mit den Laghi di Ganzirri sind sie die letzten Beispiele eines salzigen Lebensraumes längs der Nordost-Küste Siziliens.
In den Sommermonaten bringen sie Boote gegen ein kleines Trinkgeld direkt zur Spitze der Lagune. Wenn sie dem Bootsführer eine Uhrzeit nennen, holt er sie zu diesem Zeitpunkt auch wieder ab.
Grotta della Maga
Um zur Grotte, (auch die Höhle von Donna Villa genannt), welche sichtbar am Fels über dem Strand ist zu gelangen, muss man den Weg von der Contrada Rocca Femmina nehmen. Es handelt sich um eine natürliche Höhle auf 76 m über dem Meer. Sie besteht aus drei unzugänglichen Höhlen. Im Inneren befinden sich wunderschöne Gebilde mit Stalaktiten und Stalagmiten in verschiedenen Farben. Weiter gibt es einen 3 m tiefen Schacht. In den Wänden befinden sich unendlich viele Microlöcher, welche von Seedatteln (Seeweichtiere) ausrodiert wurden.
Die Grotte ist Gegenstand eines antiken Mythos: Eine verführerische Zauberin, lockte Seeleute mit ihrem Gesang und ihrer Schönheit an, um sie zu verschlingen. Nach der Legende entstanden die Löcher durch die Fingernägel der Maga, die sich abreagieren musste, wenn sich der vorbeifahrende Seemann nicht anlocken liess.
Oliveri
Oliveri ist ein verträumtes Örtchen, das erst in den Abendstunden so richtig zum Leben zu erwachen scheint. Mit seinen ca.2200 Einwohnern, einer wunderschönen Piazza, mehreren Ristoranti und Geschäften und bunt angemalten Häusern ist Oliveri eine absolute Sehenswürdigkeit. Das Dorf liegt unterhalb des Felsenklosters Tindari.